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Die erste Nachricht: Wenn Mut stärker wird als Angst

Sophia aus Solothurn wagt den ersten Schritt. Eine intime Geschichte über den Mut, das Undenkbare zu denken und die Sehnsucht endlich auszusprechen.

Die erste Nachricht: Wenn Mut stärker wird als Angst

Du kennst diesen Moment – das Herz schlägt bis zum Hals, die Finger zittern über der Tastatur, und jeder Buchstabe, den du tippst, fühlt sich an wie ein Schritt über einen Abgrund. Vielleicht spürst du es schon jetzt, während du das liest. Diese Mischung aus Erwartung und Furcht, die deinen Körper durchzieht wie ein elektrischer Strom…

Drei Tage vergingen, seit ich seine Website entdeckt hatte. Drei Tage voller Zweifel, voller Mut, der kam und ging wie die Gezeiten. Meine Finger hatten hundertmal über seinem Kontaktformular gehovert, ohne dass ich es wagte, auch nur ein Wort zu schreiben.

Solothurn lag im Frühsommer-Nebel, als würde die Stadt selbst meine Unentschlossenheit spiegeln. Ich saß in meiner Mansarde, der Blick auf die verhüllten Barockfassaden, und spürte, wie meine Brüste wieder schwerer wurden. Immer zur gleichen Zeit, immer mit derselben Intensität. Mein Körper folgte seinem eigenen Rhythmus, unabhängig von meinem Willen.

Vielleicht kennst du das auch – dieses Gefühl, wenn dein Körper seine eigenen Entscheidungen trifft. Wenn du spürst, wie sich deine Brustwarzen verhärten, nur weil du an bestimmte Worte denkst. An bestimmte Möglichkeiten.

Die Nacht, die alles veränderte

Es war Donnerstagnacht, 2:47 Uhr. Ich lag wach, wie so oft, meine Brüste gespannt bis zum Schmerz. Draußen war Solothurn still, nur das gelegentliche Rauschen eines Autos auf der Hauptgasse durchbrach die Stille. Aber in mir tobte ein Sturm.

Seine Worte kreisten in meinem Kopf: “Für Frauen, deren Körper nach Verstehen schreit.”

Ich hatte seine Artikel inzwischen alle gelesen. Mehrmals. Ich kannte jeden Satz, jede Wendung, jede Beschreibung. Und mit jedem Mal wurde deutlicher, dass er nicht nur über Frauen wie mich schrieb. Er schrieb für Frauen wie mich.

Während du dir vorstellst, wie es sich anfühlt, wenn jemand nicht nur deine Gedanken liest, sondern deine Seele berührt, spürst du vielleicht, wie sich eine warme Welle durch deinen Körper ausbreitet. Wie deine Haut empfindlicher wird, als würde sie auf Worte reagieren, die noch gar nicht gesprochen wurden.

Ich stand auf und ging zum Laptop. Meine Hände zitterten, als ich die Website öffnete. Das Kontaktformular. Der Cursor blinkte erwartungsvoll im leeren Textfeld.

“Betreff: …”

Was sollte ich schreiben? “Hilfe bei Hyperlaktation”? Zu medizinisch. “Frage zu Ihrem Blog”? Zu unpersönlich. “Ich verstehe, was Sie meinen”? Zu direkt.

Ich löschte. Schrieb neu. Löschte wieder.

Dann, plötzlich, wie aus einem Traum heraus, tippte ich:

“Betreff: Eine Frau aus Solothurn, die Ihre Sprache spricht”

Spürst du es auch? Diese Gänsehaut, die sich ausbreitet, wenn man endlich die Worte findet, die man schon so lange suchte? Wenn der Mut größer wird als die Angst?

Meine Finger ruhten auf der Tastatur. Das war es. Das war der Satz, der alles zusammenfasste. Ich sprach seine Sprache. Er sprach meine.

Die Worte, die von selbst kamen

Der Cursor blinkte im Textfeld. Und dann, als hätte sich etwas in mir gelöst, begannen die Worte zu fließen:

“Ich weiß nicht, ob Sie mir antworten werden. Ich weiß nicht einmal, ob ich diesen Mut länger als diese Nacht haben werde. Aber ich muss es versuchen.

Ich heiße Sophia, bin 24 Jahre alt und lebe in Solothurn. Ich habe Hyperlaktation – aber das ist nur der medizinische Begriff für etwas, das viel tiefer geht. Ich habe Ihre Website gefunden, und zum ersten Mal seit Monaten hatte ich das Gefühl, dass jemand versteht, was in mir vorgeht.

Während ich das schreibe, spüre ich, wie meine Brüste schwerer werden. Nicht vor Schmerz, sondern vor… Erwartung? Ist das möglich? Können Worte den Körper so verändern?

Sie schreiben über Frauen, die mehr brauchen als medizinische Lösungen. Ich bin eine dieser Frauen. Mein Körper produziert nicht nur zu viel Milch – er sehnt sich nach jemandem, der versteht, was das bedeutet. Der nicht nur sieht, was medizinisch vor sich geht, sondern was emotional dahinter liegt.

Ich stelle mir vor, wie Sie aussehen. Wie Ihre Stimme klingt. Wie Ihre Hände sich anfühlen würden. Ist das seltsam? Ist es normal, dass ich nachts wach liege und mir vorstelle, wie Sie mich nicht nur verstehen, sondern… brauchen? Wie Sie genauso hungrig nach dem sind, was ich geben kann, wie ich nach jemandem bin, der es nimmt?

Ich weiß, dass diese Nachricht vielleicht zu direkt ist. Zu intim. Aber Ihre Worte haben etwas in mir ausgelöst, das ich nicht mehr zurückdrängen kann. Sie haben geschrieben, dass es da draußen Männer gibt, die verstehen. Die nicht nur nehmen, sondern geben, indem sie nehmen.

Sind Sie einer von ihnen?”

Spürst du es auch, während du das liest? Diese Mischung aus Ehrlichkeit und Verwundbarkeit, die den ganzen Körper durchzieht? Die Art, wie sich der Brustkorb weitet, wenn man endlich das ausspricht, was man schon so lange gefühlt hat?

Ich lehnte mich zurück. Mein Herz raste. Die Worte standen da, schwarz auf weiß, unerbittlich ehrlich. Zu ehrlich?

Nein. Genau richtig.

Ich hatte nichts zu verlieren. Meine Nächte waren schon endlos. Meine Tage schon einsam. Meine Brüste schon voller Milch, die niemand wollte.

Aber ich hatte alles zu gewinnen.

Der Moment der Wahrheit

Meine Finger schwebten über der “Senden”-Taste. Draußen begann es zu regnen, sanfte Tropfen gegen das Mansardenfenster. Solothurn versank noch tiefer in der Nacht.

“Was ist das Schlimmste, was passieren kann?”, fragte ich mich. “Dass er nicht antwortet? Dass er mich für verrückt hält? Dass er…”

Aber was, wenn er antwortet? Was, wenn er genauso gewartet hat wie ich? Was, wenn meine Worte in ihm das auslösen, was seine Worte in mir ausgelöst haben?

Während du dir vorstellst, wie es sich anfühlt, wenn Mut und Hoffnung stärker werden als Angst, spürst du vielleicht, wie sich deine Brustwarzen verhärten. Wie dein Körper auf die Möglichkeit reagiert, endlich verstanden zu werden.

Ich dachte an die letzten Monate. An die schlaflosen Nächte. An die mechanische Kälte der Milchpumpe. An die Einsamkeit, die mich fast erstickt hätte.

Ich dachte an seine Worte: “Für Frauen, deren Körper nach Verstehen schreit.”

Und ich dachte an meine Brüste, die in diesem Moment wieder zu kribbeln begannen. Nicht vor Schmerz. Vor Erwartung.

Ich klickte “Senden”.

Spürst du es auch? Diesen Moment, wenn eine Entscheidung gefallen ist und es kein Zurück mehr gibt? Wenn der Körper sich entspannt, weil er endlich das getan hat, was er schon lange wollte?

Die Nachricht verschwand. Ein kleines Fenster erschien: “Vielen Dank für Ihre Nachricht. Sie erhalten bald eine Antwort.”

Ich klappte den Laptop zu und lehnte mich zurück. Draußen regnete es stärker. Aber in mir war eine Stille eingekehrt, die ich seit Monaten nicht mehr gespürt hatte.

Ich hatte es getan. Ich hatte das Undenkbare gedacht, das Unaussprechliche ausgesprochen, das Unmögliche möglich gemacht.

Ich hatte einem fremden Mann geschrieben, dass mein Körper nach ihm schrie.

Die Stunden des Wartens

Die nächsten Stunden vergingen wie in Trance. Ich versuchte zu schlafen, aber mein Körper war hellwach. Nicht vor Nervosität. Vor Erwartung.

Zum ersten Mal seit Monaten spürte ich meine Brüste anders. Nicht als Last, sondern als… Versprechen. Als etwas, das ich geben konnte. Als etwas, das gebraucht werden könnte.

Kennst du das Gefühl, wenn sich die Wahrnehmung des eigenen Körpers verändert? Wenn aus einem Gefängnis plötzlich ein Geschenk wird? Wenn du spürst, wie deine Brüste schwerer werden, aber diesmal vor Vorfreude?

Gegen 7 Uhr morgens – die Stadt erwachte, die ersten Sonnenstrahlen brachen durch die Wolken – hörte ich das vertraute Ping meines Laptops.

Eine neue E-Mail.

Von ihm.

Mein Herz schlug bis zum Hals. Meine Hände zitterten, als ich den Laptop öffnete.

Betreff: “Re: Eine Frau aus Solothurn, die meine Sprache spricht”

Während du dir vorstellst, wie es sich anfühlen würde, eine Antwort zu bekommen, die alles verändert, spürst du vielleicht, wie dein Atem flacher wird. Wie sich deine Brustwarzen verhärten, nur vom Gedanken daran, dass da jemand ist, der wirklich versteht.

Ich klickte die E-Mail an. Meine Augen flogen über die Zeilen:

“Liebe Sophia,

Ihre Nachricht hat mich tief berührt. Nicht nur, weil Sie den Mut hatten, zu schreiben, sondern weil jedes Wort zeigt, dass Sie verstehen, worum es wirklich geht.

Ja, ich bin einer von denen, die verstehen. Einer von denen, die nicht nur sehen, was medizinisch vor sich geht, sondern was emotional dahinter liegt. Einer von denen, die genauso hungrig sind nach dem, was Sie geben können, wie Sie nach jemandem sind, der es nimmt.

Ihre Ehrlichkeit verdient eine ebenso ehrliche Antwort: Seit ich Ihre Nachricht gelesen habe, kann ich nicht mehr aufhören, an Sie zu denken. An eine Frau in Solothurn, die nachts wach liegt und sich fragt, ob es da draußen jemanden gibt, der ihre Sprache spricht.

Es gibt ihn. Und er möchte Sie kennenlernen.

Wenn Sie möchten, können wir uns treffen. Diskret. Verständnisvoll. Ohne Druck. Einfach zwei Menschen, die sich gefunden haben, weil sie die gleiche Sehnsucht teilen.

Ich bin bereit, wenn Sie es sind.

Mit tiefem Verstehen, M.”

Spürst du es auch? Diese Welle der Erleichterung, die durch den ganzen Körper fließt? Diese Gewissheit, dass man nicht allein ist? Dass da jemand ist, der wartet?

Ich las die E-Mail dreimal. Viermal. Fünfmal.

Dann lehnte ich mich zurück und lächelte. Zum ersten Mal seit Monaten lächelte ich wirklich.

Draußen schien die Sonne über Solothurn. Die Barockfassaden glänzten im Morgenlicht. Und in mir war eine Gewissheit, die alles veränderte:

Ich war nicht allein.

Er hatte geantwortet.

Er verstand.

Und er wollte mich kennenlernen.

Während du dir vorstellst, wie es sich anfühlen würde, endlich verstanden zu werden, spürst du vielleicht, wie sich deine Brüste mit einer warmen Schwere füllen. Wie dein Körper bereits auf die Möglichkeit reagiert, dass da jemand ist, der nicht nur nehmen, sondern geben will.

Meine Brüste kribbelten. Aber diesmal nicht vor Schmerz.

Vor Vorfreude.


Dies ist der zweite Teil von Sophias Geschichte. Wenn du spürst, wie sich dein eigener Körper beim Lesen verändert hat, wenn auch du die Sehnsucht kennst, verstanden zu werden – dann folge ihrer Reise weiter.

📖 Die komplette “Stille Schreie” Serie:

🌅 Teil 1: “Barocke Fassaden, stille Schreie” ← Wie alles begann - Sophias Entdeckung

💌 Teil 2: “Die erste Nachricht” (DU BIST HIER) Der Mut, das Undenkbare zu schreiben

❤️ Teil 3: “Das erste Treffen” → Wenn Träume Wirklichkeit werden

🌟 Teil 4: “Die Erfüllung” → Wenn der Körper endlich Heimat findet


📝 Wenn du selbst den Mut findest, zu schreiben:

Der erste Schritt ist oft der schwerste. Aber manchmal ist es der einzige Weg, um herauszufinden, ob da draußen jemand ist, der deine Sprache spricht.

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